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Ehrlichkeit.

Ein sehr dehnbarer Begriff, wie ich draufgekomme. Ich suche daher nach einer Definition für mich, mit der ich leben kann, und einen möglichen Weg, wie ich mit Ehrlichkeit umgehen kann.

Ich gehe prinzipiell davon aus, dass (selbst fremde) Leute ehrlich zu mir sind. Man kann mich fast schon als naiv einstufen. Ich führe das darauf zurück, dass ich zu wenig oft auf die Schnauze gefallen bin und daher meine kleine, feine Cookie-Welt voller oder zumindest fast voller ehrlicher Menschen steckt.
Das ist auf der einen Seite Glück. Das Glück, eine Familie zu haben, die immer hinter mir steht und mir gegenüber bis dato immer zu 100% ehrlich war, Freunde zu haben, bei denen ich ebenfalls darauf vertrauen kann, dass sie in wichtigen Situationen aufrichtig sind. Auch wenn es manchmal unangenehm war. Insgesamt eben Glück, dass ich von bitteren Erfahrungen in punkto Unehrlichkeit von meiner Umwelt verschont blieb (mit Ausnahme des Sports, aber das ist eine andere Geschichte).

Und auf einmal falle ich ganz gehörig auf die Schnauze und vernehme Aussagen über Sichtweisen, die in diese feine, kleine Welt nicht hineinpassen. Die ich nicht verstehen kann. Die ich so nicht kenne. Ich bin überfordert. Weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Vielleicht muss ich meine eigene Sichtweise zurechtrücken.

Für die einen ist Ehrlichkeit eine Tugend, die über allem steht. Für andere ist sie etwas, das angepasst werden muss an die jeweilige Situation. Ich kenne Vertreter aus beiden Fraktionen.
Für mich persönlich sind beide Sichtweisen nicht zu 100% richtig. Ich würde eine Mischform wählen, jedoch eine solche, die wesentlich näher bei ersterer Variante angesiedelt ist. Abweichen vom Prinzip der Ehrlichkeit ist also nur dann erlaubt, wenn der Inhalt absolut irrelevant ist. Sowohl für den Sender als auch für den Empfänger.

Nun befürchte ich aber, dass ich erneut auf die Schnauze fallen könnte. Fragt sich wie man es anlegen kann, damit man, wenn man schon fällt, zumindest sanft fällt. Ganz lässt sich die Gefahr des Fallens sowieso nie vermeiden.

Eine Möglichkeit ist mir gekommen.

Menschen, die ich nicht kenne, bringe ich von vornherein 50 % weniger Vertrauen entgegen, als ich bisher entgegengebracht hätte. Wenn sie mich enttäuschen, würde mich das nicht mehr dermaßen überraschen, wenn sie ehrlich sind, stocke ich das Level an Vertrauen sehr schnell auf.

Menschen, die ich kenne und daher einschätzen kann, behandele ich so, wie sie mich behandeln würden. Ehrliche Menschen erfahren bei mir ebenfalls Ehrlichkeit, unehrliche Menschen umgekehrt bis zu einem entsprechenden Ausmaß Unehrlichkeit. Was das bringt? Mehr Wachsamkeit auf meiner Seite (das kann nie schaden), dadurch vielleicht weniger Enttäuschung, und ein faires Umgehen miteinander.

Mal überschlafen und schauen wie ich das morgen sehe.


Morgen:

Sehe es nun doch etwas anders. Die Verhaltensunterschiede innnerhalb der mir bekannten Menschen bei ehrlichen und unehrlichen Personen wird es nicht geben. Werde alle gleich behandeln. Gemäß meiner Auffassung von Ehrlichkeit. Werde nur den Kontakt nicht aufrechthalten zu den unehrlichen. Wozu auch. Ich denke das ist fairer und richtiger als die oben genannte Version.
BudweiserBlogger meinte am 27. Mai, 12:27:
Ehrlichkeit
Da fallen mir ja schon wieder zwei Lieder ein...

"Billy Joel - Honesty"

"Dan Hill - Sometimes when we touch"
You ask me if I love you and I choke on my reply
I'd rather hurt you honestly than mislead you with a lie
...

Ich glaub', dass Ehrlichkeit, eine der wichtigsten Eigenschaften eines Menschen ist.
Es ist keine gute Lösung, den Menschen weniger Vertrauen zu schenken. Der genaue Spruch fällt mir grad nicht ein, aber in meinem weisen Dalai Lama-Buch steht, dass man in seinen Mitmenschen das Gute sehen soll, denn nur so begegnen sie dir auch gut. Grüße aus Tibet!
Mathias 
Schokocookie antwortete am 27. Mai, 14:28:
Herr BuSweiserBlogger!
Schöne Passage.

Aber ein bisschen Vorsicht tut auch nicht schlecht. Vor allem mir. Weniger Vertrauen heißt nicht, dass man nicht auch das Gute im anderen Menschen sehen kann. Weniger Vertrauen bedeutet vielmehr Schutz für mich als eine "Andersbetrachtung" des gegenübers. 
 

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