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Überall - Plakate, Zeitungen, Internet, Radio, Fernsehen - steht es geschrieben und wird es gehört:

Wir sind Europa!

Der Gedanke gefällt mir. Europäische Werte sind und werden (hoffentlich) immer wichtiger.

Doch warum können die, die das so lautstark preisen, nicht den ersten Schritt in diese Richtung setzen? Was für ein Schein, wenn paroliert, aber nicht selbst vorgelebt werden.

Bestes Beispiel: Die Rolle von Polen bei der Einigung um die EU-Verfassung. Ist besonders eklatant, da offensichtlich und aktuell. Leider ist die Konzentration auf das Herausschlagen von Vorteilen für das eigene Land usus.

Wo bleibt da der Gedanke des Vereinten Europas? Falsch, den Gedanken gibt es schon, aber die Durchsetzung! Wie steht es mit der?
Why meinte am 14. Jun, 13:24:
Durchaus ein sehr schöner Gedanke...
Meiner Ansicht nach ist das Hauptproblem bei Vorhaben wie diesen, das systemimmanente Gebrechen (puh... wie oft musste ich diese Phrase in den letzten Monaten hören/lesen...) der Demokratie. Denn genau dort, wo die Stärken der Demokratie liegen, liegen auch ihre Schwächen. Massenwahl und kurze, begrenzte Zyklen machen selbst den hartesottenen Idealisten oft das Leben schwer.
Leider funktioniert Politik heute zu einem großen Teil über Angstmache oder gegenseitiges Schlechtmachen und nicht zuletzt deshalb weil es Mode ist über Politiker zu schimpfen, und wir nur eine Bestätigung haben möchten, warum jemand unfähig ist.
Ich denke, dass viele Aktionen, wie eben auch Anti-Europäismus (oder wie auch immer das korrekte Wort ist...) daraus resultieren.

"Democracy is the worst form of government - except for all those other forms, that have been tried from time to time."
(Winston Churchill, 11.11.1947)
Chuchill mag bei "Menschen simpleren Gemüts" einen schlechten Ruf genießen, aber ich finde er ist einer der faszinierendsten und wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ich denke er hat auch den Begriff "Weltverantwortlichkeit" geprägt, und so ein Idealist mit Durchsetzungskraft würde Europa heute sehr gut tun. 
Schokocookie antwortete am 14. Jun, 13:47:
Wow, systemimmanentes Gebrechen... Lässt da etwa die Politische Ökonomie grüßen? Ich sehe das sehr ähnlich. Zwar meinte ich weniger die innerstaatliche Propaganda als vielmehr das national-egoistische Verhalten auf EU-Ebene. Aber im Grunde hängt das alles miteinander zusammen. Das eine kann nicht ohne dem anderen gesehen werden. Das ganze System ist verkorkst. Ein standhafter, durchsetzungsfähiger Idealist wäre tatsächlich wünschenswert. Ist eine vom Aussterben bedrohte Spezies, wie ich vermute. Why, wie sieht's aus? Lust auf ein bisschen Politik? Wenn du Wildy mit ins Kabinett nimmst, wird auch die Durchsetzungskraft gesichert sein... :-) 
Why antwortete am 14. Jun, 15:22:
Liebes Cookie!
Ein Doppel-Wow! Seit ich Dich kenne, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus... Mit Politischer Ökonomie liegst Du goldrichtig. Übrigens: "Menschen simpleren Gemüts" ist auch ein netter Ausspruch dieses Professors...

Standhafte Idealisten habe es sicher schwer überhaupt in die Politik zu kommen... denn wenn sie nicht kompromissbereit sind, werden sie nicht akzeptiert und wenn sie es sind, so sind sie nicht mehr standhaft...
Allerdings gibt es da sicher einige Ausnahmepersönlichkeiten, die es trotz Idealismus weit bringen. Wobei ich da gleich auch ein schlechtes Gewissen habe, da ich den meisten Politikern den Idealismus ja nicht absprechen kann, da Idealismus etwas Subjektives ist und jeder seine eigene Vorstellung von Idealismus hat und haben darf...

Das mit der Politik ist sicher ein spannendes Thema, aber auch dieses Thema wird von mir im Moment ziemlich vernachlässigt...
Und sollte ich beim Kabinett jemals was mitzureden haben, dann ist Wildy sicher mit dabei...

Nun ist mir aber doch noch eingefallen, was ich noch anfügen wollte:
Wie man aus den News der letzten Jahre entnehmen kann verliert Europa ökonomisch immer mehr an Boden gegenüber Asien bzw. in letzter Zeit auch wieder Amerika. Ich denke, dass das national-egoistische Verhalten, das Du erwähnt hast, wahrscheinlich einer der wichtigsten Gründe dafür ist. Das Herumwerkeln im Kleinen und Herumstreiten im Großen kann langfristig dazu führen, dass Europa gegenüber Amerika und Asien in einen ökonomischen Rückstand gerät, der erst über Jahrzehnte wieder aufholbar ist.

Da möchte ich gleich wieder einen Spruch aus meinem Büchlein einbringen: Aus dem Film: DC Cab
"Vergiss nur nicht, dass das was Dich macht, Dich oft auch zerbricht!"
Einer der Gründe warum Europa in der Neuzeit den großen Aufstieg erlebte ist ja die Vielfalt an kleinen Nationen... dies könnte nun ein Nachteil für uns werden.
(Übrigens finde ich dieses Sprüchlein auch für den persönlichen Bereich sehr treffend!) 
Schokocookie antwortete am 14. Jun, 15:40:
Also so toll ist das nun auch wieder nicht. Dass ich die Politische Ökonomie erraten habe, meine ich. Trotz allem habe ich nichts gegen ein bisschen Bestaunen... ;-)))

Genau das gleiche denke ich auch. Dass Europa langfristig nicht mithalten wird können. Vor allem mit Asien. Ökonomisch gesehen sind und waren uns die USA immer schon voraus. Asien hingegen hat noch Aufholbedarf. Bei dem Potenzial kann und wird sich das sehr schnell ändern. Eine Herausforderung, der Europa nicht gerecht wird, wenn es so weitergeht. Denke ich. Würde gerne in die Zukunft sehen. 
Why antwortete am 14. Jun, 16:52:
Ich bin ganz Deiner Meinung...

Ich weiß nicht genau ob und wie es mit den eben diskutierten Themen zusammenhängt, aber die niedrige Wahlbeteiligung ist eine Misere, die in die gleiche Wunde schlägt.
Meiner Ansicht nach ist der bedeutendste Grund dafür, dass so wenige Menschen gestern gewählt haben (zu denen ich auch zähle...), dass die Wahl einfach zu unwichtig ist. Da nützt das ganze Reden von: Wählen ist wichtig, usw., nichts. Im Vergleich zu allen anderen Wahlen in letzter Zeit ist die EU-Wahlen die unwichtigste, weil das gewählte Parlament in der EU ja praktisch keine Aufgabe hat, und es eigentlich egal ist, wie das Parlament die nächsten Jahre aussieht, da keine Änderung in Sicht ist.
Ich denke man sollte die direkte Demokratie in der EU fördern, und den Menschen damit mehr Einflussmöglichkeiten geben. Und es sollte bei Wahlen auf EU-Ebene möglich sein, für gewisse Ämter auch Kandidaten aus anderen EU-Ländern wählen zu können bzw. zu müssen. Ich denke das würde das Gemeinschaftsgefühl fördern und dem Nationalismus entgegenwirken. 
 

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