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Cookie's Meinung

Klischees sind im Grunde nichts verwerfliches. Da und dort sind sie durchaus lustig und eine Erwähnung und einen Lacher wert.

Es ist eine Frage der Häufigkeit.

Die Institutionalisierung von Klischees, Vorurteilen und Verallgemeinerungen wie hier ist meiner Meinung nach jedoch nicht mehr erheiternd, sondern auf Grund der Überzogenheit schlichtweg primitiv. Auf solche Mittel zurückzugreifen mit dem Ziel, "lustige" Beiträge zu schreiben, finde ich alles andere als originell.
Was mich aber noch viel nachdenklicher stimmt ist, dass die Autoren das Geschriebene womöglich ernst meinen könnten. Auch wenn das nur zu 50 % zutrifft, wäre das bedrückend.

Ich bin kein Fan der Political Correctness. Die Dinge sollen locker bleiben. Mit extremen Formen wird in meinen Augen vieles vertan - in beide Richtungen.

Man kann mich jetzt für verklemmt oder unlocker halten. Derartigen Verallgemeinerungen kann ich einfach wenig abgewinnen. Sie sind nicht lustig, sie sind meiner Meinung nach eher traurig.

Um auch die positiven Seiten zu erwähnen:
Schön finde ich das Layout, das Design und die zum Teil vorhandene Kreativität. Die kann man nicht absprechen. Doch wäre ihr Einsatz in einer anderen Form wesentlich wert-, sinn- und vor allem stilvoller.

Ehrlichkeit.

Ein sehr dehnbarer Begriff, wie ich draufgekomme. Ich suche daher nach einer Definition für mich, mit der ich leben kann, und einen möglichen Weg, wie ich mit Ehrlichkeit umgehen kann.

Ich gehe prinzipiell davon aus, dass (selbst fremde) Leute ehrlich zu mir sind. Man kann mich fast schon als naiv einstufen. Ich führe das darauf zurück, dass ich zu wenig oft auf die Schnauze gefallen bin und daher meine kleine, feine Cookie-Welt voller oder zumindest fast voller ehrlicher Menschen steckt.
Das ist auf der einen Seite Glück. Das Glück, eine Familie zu haben, die immer hinter mir steht und mir gegenüber bis dato immer zu 100% ehrlich war, Freunde zu haben, bei denen ich ebenfalls darauf vertrauen kann, dass sie in wichtigen Situationen aufrichtig sind. Auch wenn es manchmal unangenehm war. Insgesamt eben Glück, dass ich von bitteren Erfahrungen in punkto Unehrlichkeit von meiner Umwelt verschont blieb (mit Ausnahme des Sports, aber das ist eine andere Geschichte).

Und auf einmal falle ich ganz gehörig auf die Schnauze und vernehme Aussagen über Sichtweisen, die in diese feine, kleine Welt nicht hineinpassen. Die ich nicht verstehen kann. Die ich so nicht kenne. Ich bin überfordert. Weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Vielleicht muss ich meine eigene Sichtweise zurechtrücken.

Für die einen ist Ehrlichkeit eine Tugend, die über allem steht. Für andere ist sie etwas, das angepasst werden muss an die jeweilige Situation. Ich kenne Vertreter aus beiden Fraktionen.
Für mich persönlich sind beide Sichtweisen nicht zu 100% richtig. Ich würde eine Mischform wählen, jedoch eine solche, die wesentlich näher bei ersterer Variante angesiedelt ist. Abweichen vom Prinzip der Ehrlichkeit ist also nur dann erlaubt, wenn der Inhalt absolut irrelevant ist. Sowohl für den Sender als auch für den Empfänger.

Nun befürchte ich aber, dass ich erneut auf die Schnauze fallen könnte. Fragt sich wie man es anlegen kann, damit man, wenn man schon fällt, zumindest sanft fällt. Ganz lässt sich die Gefahr des Fallens sowieso nie vermeiden.

Eine Möglichkeit ist mir gekommen.

Menschen, die ich nicht kenne, bringe ich von vornherein 50 % weniger Vertrauen entgegen, als ich bisher entgegengebracht hätte. Wenn sie mich enttäuschen, würde mich das nicht mehr dermaßen überraschen, wenn sie ehrlich sind, stocke ich das Level an Vertrauen sehr schnell auf.

Menschen, die ich kenne und daher einschätzen kann, behandele ich so, wie sie mich behandeln würden. Ehrliche Menschen erfahren bei mir ebenfalls Ehrlichkeit, unehrliche Menschen umgekehrt bis zu einem entsprechenden Ausmaß Unehrlichkeit. Was das bringt? Mehr Wachsamkeit auf meiner Seite (das kann nie schaden), dadurch vielleicht weniger Enttäuschung, und ein faires Umgehen miteinander.

Mal überschlafen und schauen wie ich das morgen sehe.


Morgen:

Sehe es nun doch etwas anders. Die Verhaltensunterschiede innnerhalb der mir bekannten Menschen bei ehrlichen und unehrlichen Personen wird es nicht geben. Werde alle gleich behandeln. Gemäß meiner Auffassung von Ehrlichkeit. Werde nur den Kontakt nicht aufrechthalten zu den unehrlichen. Wozu auch. Ich denke das ist fairer und richtiger als die oben genannte Version.

Bei dieser ganzen Diskussion rund um den sinnvollen Einsatz von Weblogs möchte ich mich doch nochmal einklinken.

In dem Moment, wo ich Teilnehmer mit verschiedenen Ansichten und/oder Hintergründen habe, und es kein "richtig" oder "falsch" in einem objektiven Sinne mehr geben kann, könnten Weblogs durchaus der diskursiven Gestaltung eines Feldes zuträglich sein.
Bildungsblog

Weblogs allerdings als Tool für individuelle KnowledgeWorker oder Lernende - als Werkzeug zur Reflexion oder zum Diskurs - haben ganz andere Effekte und bringen wirklich Möglichkeiten mit sich, die vorher nicht da waren.
E-Business Weblog

Ich denke, man muss Weblogs in zwei Bereiche unterteilen. Private und nicht private Weblogs.

Was private Weblogs angeht, so teile ich die obigen Statements. In diesem Bereich haben Weblogs sämtliche nützliche Funktionen - vom schlichten Tagebuch, über Selbst-Reflexion bis hin zur Wissensgenerierung durch Diskurse, Verlinkungen etc.
Wobei ich hier anmerken möchte, dass das mit den Diskursen problematisch sein kann, da die Vielfältigkeit dieser zum einen von der Bekanntheit des Weblogs, zum anderen von dem guten Willen der übrigen User abhängen. Abgesehen davon kennt man die Identität des Diskussionspartner zumeist nicht, weder seinen Namen, geschweige denn sein Gesicht. Dadurch wirft sich die Frage auf, inwieweit man auf fremde Aussagen vertrauen kann/soll.

Was nicht-private bzw. Business-Weblogs angeht, so finde ich zwar, dass sie sehr wohl dem Diskurs dienlich sein können. (Weblogs ermöglichen den Meinungsaustausch wie viele andere Kommunikationsmedien auch.) Das große Problem aber aus meiner Sicht: Die Geschwindigkeit. Das ganze geht in einem Schneckentempo vorsich, das für mich den Nutzen der Business-Weblogs sehr in Frage stellt. Das mag für Arbeitsplätze wie bei der Post oder in irgendeinem Ministerium reichen. Vielleicht kann es auch für einen klassischen Managerjob hilfreich sein, solange das Diskussionsthema kein bedeutendes und für den Fortschritt kritisches ist.
Sobald ich mich aber in einem Projekt befinde und effizient arbeiten muss, ist der Griff zum Weblog als Kommunikations- und v.a. Diskussionstool meiner Meinung nach der falsche. Der Gedankenaustausch ist über Weblogs viel zu langsam, außerdem stelle ich es mir sehr mühsam vor, wenn man unter Zeitdruck arbeitet (davon kann man in der Privatwirtschaft ausgehen) und man daneben im Weblog Übersicht bewahren und Comments hinzufügen bzw. lesen soll. Da ist der Griff zum Telefon oder die direkte Ansprache des Kollegen wesentlich effizienter.

Und: Bill Gates' Argumente klingen zwar gut und mögen richtig sein (das kann ich nicht beurteilen), doch deuten sie für meinen Geschmack nicht auf einen revolutionären Nutzen von Weblogs hin, wie es so oft und gerne gesagt wird.

 

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