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Lebenswertes

Es ist schon total spät. Um die letzten Dinge des Tages in Ruhe und mit halbwegs guter Musik zu erledigen, suche und suche ich in meiner spärlichen CD-Sammlung nach was passend Ruhigem. Ich kann mich für nichts entscheiden und wähle einfach das, was ich schon ewig nicht mehr gehört habe. Depeche Mode's Songs of Faith and Devotion. Das letzte mal als ich die gehört habe war ich glaube ich noch in der Unterstufe und habe so versucht mit dem "coolen" Teil der Klasse mitzuziehen. Damals fand ich die Musik durchaus gut, zwar schwer, aber gut.

Und heute nacht finde ich sie richtig gut. Komischerweise verbinde ich mit den Klängen nicht die damalige Zeit. Denn normalerweise, wenn ich in Lebensphasen besonders viel von einer bestimmten Musik gehört habe und diese Musik dann später wieder höre, denke ich an diese Zeit und die Gefühle von damals. Nicht so hier.

Dafür aber befinde ich mich gerade in einer meiner Lieblingsstimmungen. Ich möchte am liebsten tanzen und alles, was in mir steckt, all die guten Gefühle, die durch die Musik, eigentlich die Melodie, erzeugt werden, rauslassen. Normalerweise tu ich das dann auch, das Tanzen allein mit mir und der Musik, nur heute ist es schon zu spät.
Ich liebe es einfach, obwohl es in letzter Zeit nicht mehr so oft vor kam.

Lustig stelle ich mir das Bild für einen Außenstehenden vor, der das Schauspiel einfach nur beobachtet. Beobachtet wie ein verrücktgewordenes Mädel zu für ihn nicht hörbarer Musik auszuckt. Ich vermute, dass die Nachbarn des gleichen Stockwerks im gegenüberliegenden Haus ein Lied oder besser eine Melodie davon singen können.
Aber die brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn dieser Zustand vergeht nach spätestens 20 Minuten, weil ich dann vor lauter Anstrengung keine Luft mehr bekomme...

Ich bewundere meine Freundin C für ihr Einfühlungsvermögen. Die Art und Weise wie sie aus (zum Teil) kompliziert und nicht ganz schlüssig verfassten Texten Inhalte herausliest, die zu 100% der Wahrheit entsprechen, und dann auch noch Worte findet, die auf ganz wundersame Weise trösten. Das ist Balsam für meine Seele. Und das alles, obwohl sie schon seit über zwei Monaten tausende von Kilometern von hier entfernt ist, mich seit einigen Wochen schon nicht mehr gehört oder gesprochen hat (abgesehen von dem kürzlich verfassten Email) und zurzeit selbst schwierige Situationen zu bewältigen hat. Das können wirklich nur ganz wenige Menschen. Sie ist eine von denen!

Wenn ich aus dem Fenster schau, dann freu ich mich schon so richtig auf in 13 Tagen. Denn wenn es wettermäßig weiter so bergauf geht, wird der Schnee dann schon längst geschmolzen sein und die Sonne die Luft auf wunderbare 15 (ok, ich sollte es nicht übertreiben) oder eher 10 Grad aufgewärmt haben. Und das beste ist, dass ich auch Zeit haben werde diese erste Frühlingswärme zu genießen, da ich mit dem Lernen für die vorletzte große Uniprüfung (hoffentlich) fertig sein werde und geballt mit einer aufgestauten Ladung Vorfreude die dann gerade erst begonnene Jahreszeit aufsaugen kann. Darauf freue ich mich!

Ich muss wohl zugeben, dass es immer noch Momente gibt, da geht sie mir ab. Die Nähe. Die Nähe zu einem Menschen, der wichtig und nah war. Schwierig, wenn man solcherlei Entzug gar nicht gewöhnt ist. Aber wie besagt ein lateinisches Sprichwort so schön:

Die Gewohnheit ist eine andere Natur.

Aus diesem Grund bin ich voller Zuversicht, dass diese zwar schon sehr selten gewordenen, aber immer noch plötzlich und unangekündigt auftauchenden Tiefen bald der neuen Gewohnheit weichen werden.

 

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